"GEFAHR, ZU FLOPPEN": STEHEN KARDASHIANS VOR DEM AUS?

Die Verkaufszahlen von Kylie Cosmetics sind seit einiger Zeit rückläufig. Nun versucht es die 26-Jährige mit Kleidung und Alkohol.

Kylie Jenner (26) kürte 2019 das Cover der "Forbes" als jüngste Selfmade-Milliardärin. Zu verdanken hatte sie den Erfolg ihrem Kosmetikunternehmen Kylie Cosmetics. Unterdessen kämpft die Jüngste des Kardashian-Clans aber mit Einnahmen.

Die Verkaufszahlen von Kylie Cosmetics sind laut "Statista" seit Jahren rückläufig. Mit rund 29 Millionen US-Dollar Einnahmen in E-Commerce hat sich der Verdienst der Marke seit ihrem Launch 2015 mehr als halbiert. Sie schafft es im Ranking der Promi-Beautybrands hinter Rihanna (36) und Priyanka Chopra Jonas (41) auf den dritten Platz.

Befindet sich Kylie Cosmetics in einer Abwärtsspirale? Die Unternehmerin scheint auf der Suche nach einer neuen Erfolgsfirma zu sein. So launchte sie jüngst eine Kleidermarke Khy und ein Dosen-Seltzer Sprinter. Damit hält sie sich an die typische Strategie ihrer Familie: Die Kardashians haben allesamt bereits mehrere Firmen gestartet und auch wieder abgestoßen.

"In 'schön' nennt man diese Einstellung, die gerade in den USA stark zelebriert wird, einen 'Serial Entrepreneur'", erklärt die Marketingstrategie-Dozentin Tanja Herrmann. Als solche sei man besonders für Investoren interessant: "Wenn jemand einen Track-Record hat, der zeigt, wie oft er oder sie schon ein gutes Gespür für etwas hatte, dann weckt das Vertrauen".

Auch die Marketingdozentin Prof. Martina Dalla Vecchia findet diese Strategie per se nicht schlecht. "Für die Kardashians ist das möglich. Sie beherrschen das Spiel: Einkaufen in ein Unternehmen, Produktverkäufe pushen, Unternehmenswert steigern und dann wieder verkaufen. Dank ihrer großen Reichweite und Fan-Gemeinde können sie so neue Businessfelder erschließen", erzählt sie "20 Minuten".

Für kleinere Unternehmerinnen sei das Business-Hopping aber nur bedingt empfehlenswert, so die Dozentin der Fachhochschule für Wirtschaft in Basel weiter. "Diversifizierung braucht Business-Know-how, Gespür für den Markt und finanzielle Ressourcen", empfiehlt sie.

Herrmann fügt an: "Ist man 'nur' Ideengeberin oder -geber, kann man sich auf mehrere Firmen konzentrieren. Aber nur dann, wenn man in den einzelnen Firmen ein Führungsteam hat, auf das man sich verlassen kann. Denn in jeder Firma braucht es mindestens eine Person mit der nötigen Entscheidungskompetenz, die die jeweilige Branche 'atmet'".

Bei Stars sei laut der Studiengangsleiterin an der HWZ bei einer Diversifizierung zu beachten, dass die ganzen Firmen dennoch zu dem passen, wofür die Person steht.

Dass Kylie in unternehmerische Not gerät, führt auf Social Media bereits zur These, dass die Kardashian-Dynastie ihrem Ende zugeht. Dalla Vecchia widerspricht: "Eine Marktsättigung sehe ich für die Kardashians nicht. Sie haben ein sicheres Händchen für Produktinnovationen und kennen ihre Fan-Gemeinde."

Dem stimmt Herrmann zu: "Von Außen wirkt es im Großen und Ganzen erstmal noch nicht so. Erfahrungsgemäß kommt nach dem Ausbau aber wieder die Gegenbewegung der Konsolidierung. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden die Kardashians in den nächsten Jahren die Firmen, die nicht genügend lukrativ sind, abstoßen, andere mit sehr hohem Gewinn verkaufen und sich auf neue Projekte fokussieren".

Für Stars, die in vielen verschiedenen Märkten tätig sind, bestehe aber "die Gefahr zu floppen", so Dalla Vecchia. Dies kann das Star-Image nachhaltig schädigen. Solange der Erfolg aber auf der Seite des Kardashian-Jenner-Clans bleibe, müsse sich die Familie keine Sorgen machen. "Die Kardashians haben in der Vergangenheit einen guten Geschäftssinn bewiesen", fügt Herrmann an.

2024-04-16T07:15:40Z dg43tfdfdgfd