Blossom und Bud waren unzertrennlich. Zusammen wackelten die beiden Gänse Tag für Tag über einen Friedhof in Iowa, in den USA, nahmen Bäder im Teich daneben. Bis Bud im Sommer 2022 starb. Blossoms Wesen hatte sich daraufhin verändert. Den Mitarbeitenden des Friedhofs fiel auf, dass die Gans mehr und mehr Zeit in der Nähe des Empfangsbüros verbrachte, wo sie ihre Reflexion in den Fensterscheiben beobachten konnte. Selbiges tat sie bei dunklen, frisch polierten Grabsteinen.
Es fehlte ihr ganz eindeutig an Gesellschaft. Dorie Tammen, eine Verantwortliche des Friedhofs, hat sich Blossoms Einsamkeit angenommen. Weil Gänse nicht swipen können (und deren Besitzer es selten in deren Namen tun), Dating-Apps somit wegfallen, entschied sich Tammen für eine konventionelle Kontaktanzeige: „Einsame, verwitwete Hausgans sucht Lebenspartner für Kameradschaft und gelegentlichen Schabernack. Ich bin jugendlich, abenteuerlustig und lebhaft, und - so hat man es mir gesagt - schön.“
Tatsächlich sind die Pflegeeltern von Frankie, einer ebenfalls verwitweten Gans, auf die Anzeige angesprungen. Ähnlich wie Blossom war er auf der Suche nach Gesellschaft, wohnte dabei nicht weit entfernt. Für die beiden Gänse wurde (tatsächlich am Valentinstag) ein Blind Date vereinbart. Sie verstanden sich scheinbar auf Anhieb, verbringen seitdem jede Minute zusammen und machen in gemeinsamer Sache den Friedhof unsicher.