WIENERIN ZEIGT ZEICHENSPRACHE FüR BABYS MIT 300 ZEICHEN

Babys und Eltern lernen bei Simone Dasek einen gemeinsamen Code, um zu kommunizieren - das Ergebnis ist weniger Gequengel, weil man sich versteht.

Müde, Hunger, Milch - diese Zeichen sollte jeder drauf haben, findet Babyzeichensprache-Lehrerin Simone Dasek aus Wien. Sie ist Mama von zwei Söhnen und seit acht Jahren Kursleiterin für Babyzeichensprache. Kurse bietet Simone Dasek im Kursraum "Tinis Kinderzimmer" beim Praterstern an und in der Donaustadt. Ein Kurs dauert zehn Wochen à einer Stunde.

Die Kosten bewegen sich zwischen 175 und 200 Euro und pro Kurs liegt die maximale Teilnehmerzahl bei zehn Personen. In der Hauptsache kommen Mamas zum Kurs, aber auch der eine oder andere Papa lernt die "Fremdsprache" zusammen mit seinem kleinen Liebling. Die Zeichensprache der Babys funktioniert international. Babyzeichensprache ist allerdings keine fließende Sprache aus vollständigen Sätzen, wie beispielsweise die Gebärdensprache. Es gibt circa 300 Zeichen.

Das Erlernen der Zeichensprache birgt viele Vorteile. In zwei Worten: "Weniger Gequengel", weiß die Expertin. Einfach, weil sich Baby und Eltern verstehen. Das Wichtigste: regelmäßig das Zeichen wiederholen, wie beim Lernen einer anderen Fremdsprachen. Das Baby versteht dann: Dieses Zeichen steht für dieses Gefühl, beispielsweise Angst, und kann das Zeichen dann selbst anwenden. "Das dauert, bis die Babys verstehen, wie man die Hände als Werkzeug nutzen kann. Nur einmal zeigen, hilft nicht."

"Wir geben für Schlüsselwörter (wie Essen, Angst, Milch, Stopp, Hilfe) jeweils ein Zeichen. Eltern und Babys erlernen hier einen gemeinsamen Code, um miteinander zu kommunizieren und in die gegenseitige Gedankenwelt einzutauchen." Das Kind von Simone Dasek konnte bereits mit neun Monaten kommunizieren über Zeichensprache, dass es Angst vor einem Affen im Zoo hatte - in Zeichen, ohne Geschrei. Wenn sich das Kind verständlich machen kann - und verstanden wird, bedeutet das viel weniger Stress für beide.

In Amerika ist das Lernen der Babyzeichensprache gang und gäbe, weiß Simone Dasek. Von der Leipzigerin Vivian König wurde die Zeichensprache dann vor rund zwanzig Jahren in den deutschsprachigen Raum getragen. In Österreich gibt es inzwischen eine Handvoll Lehrerinnen. In Wien sind es derzeit zwei. Simone Dasek hat die Zeichensprache gelernt, nachdem ihr erster Sohn geboren war. "Ich war begeistert, wie einfach das war und wie einfach wir eine gute Kommunikation hatten. Ich möchte das gern weitergeben."

Vom beruflichen Background her ist Simone Dasek Intensiv-Krankenschwester. Vor einem Jahr hat sie den Job aufgegeben, konzentriert sich auf ihre Kurse und arbeitet freiberufliche als Krankenschwester. Neben der Babysprache hat sie noch weitere interessante Fähigkeiten und bietet "Rota Prophylaxe" an und Stunden im "Body and Brain" – dabei geht es um Demenzprävention oder das Lösen von Schulproblemen, ganz ohne Nachhilfe sondern nur über Spaß und Spiel. Neben Spaß und Spiel mag Simone Dasek auch sehr die Natur, darum finden ihre Baybzeichensprache-Kurse auch im Freien statt. Die Babys lieben das sehr. Das zeigen sie in ihrer Sprache.

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