ANGST VOR WOLF: FRAUEN FLEHTEN UM HELI-RETTUNG

Zwei Bergsteigerinnen entdeckten auf dem Mirnock im Drautal (Ktn.) ein Tier, das sie für einen Wolf hielten. Aus Furcht alarmierten sie die Rettung.

Sie wollten das milde Wetter nutzen, um am Pfingstsonntag in 2.000 Meter Höhe zu übernachten. Doch statt eines Zeltes baute sich für zwei Kärntnerinnen ein Gefühl der Angst und Beklemmung auf. Die Wanderinnen hatten auf dem Mirnock im unteren Drautal (Ktn.) einen Wolf gesichtet. Etwa 200 Meter von ihnen entfernt soll sie das Tier längere Zeit beobachtet haben, berichten die beiden.

Weil sie immer größere Angst bekamen, alarmierten die beiden Frauen die Bergrettung. Ein Hubschrauber befreite sie aus ihrer Lage, die womöglich weniger brenzlig war, als von ihnen angenommen. Denn weder griff der Wolf die beiden an, noch konnten sie mit Sicherheit sagen, ob es überhaupt einer war.

"Ich kann den Einsatz bestätigen. Die Damen haben sich jedenfalls gefürchtet und die Polizei verständigt", so Hermann Innerwinkler vom Landespolizei-Kommando zum ORF. Ob die Heli-Rettung fahrlässig herbeigeführt wurde, sei unklar, denn die Frauen könnten tatsächlich in Gefahr gewesen sein. "Bei Einbruch der Dunkelheit war es wohl sehr schwer zu verifizieren, was das für ein Tier war und ob es sich um einen Wolf gehandelt hat oder nicht", sagt der Pressesprecher weiter.

Laut Kärntner Hotline für Wildrisse sei es jedenfalls eine Region, in der Wölfe unterwegs sind. Man könne sie durch lautes Rufen verscheuchen, so der Experten-Tipp.

Für die Beamten ist noch ein weiterer Punkt zu klären: Das Übernachten in der freien Natur sei auf diese Weise in Kärnten nämlich nicht erlaubt. "Wenn das Zelten nachgewiesen werden kann, dann ist es eine Verwaltungsübertretung nach Naturschutzgesetz", betont Innerwinkler. Für die beiden Bergsteigerinnen könnte das eine Strafe von mehr als 3.600 Euro bedeuten.

2023-05-30T16:56:34Z dg43tfdfdgfd