TIERCOACH: WIE DIE ÜBERSIEDLUNG INS AUßENGEHEGE GELINGT

Der April macht, was er will. Der Frühling ist trotzdem nicht aufzuhalten. Haustiere, die die kalte Jahreszeit im Warmen verbracht haben, können jetzt wieder ins Freie; die Temperaturen steigen.

„Ob Schildkröte, Kaninchen oder Vogel: Sie alle genießen das Outdoor-Leben – vorausgesetzt ihre Bedürfnisse werden berücksichtigt“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die Übersiedlung gelingt und warum Hunde- und Katzenhalter die Sonne nicht unterschätzen dürfen.

Landschildkröten brauchen Verstecke im Außengehege

Landschildkröten befanden sich gerade noch im Winterschlaf. Jetzt beginnt die Zeit des Erwachens. Da diese Phase den Organismus belastet, sollten Halter regelmäßig nach ihrem Schützling schauen und vor allem auf das Trinkverhalten des Tieres achten. „Der Körper entgiftet. Schildis scheiden am Anfang viel Harnsäure aus. Der Kot sollte auf Parasiten untersucht werden“, sagt Reitl. 

Später ins umzäunte Gartengehege gesetzt, zählen Äste, Wurzeln, Steine und Hügeln zu den Gestaltungselementen. Dazu braucht es Verstecke, Schatten- und Sonnenplätze.

Kaninchen bekommen von zu viel frischem Gras Magenprobleme

Kaninchen, die den Winter in der Wohnung überdauert haben, müssen ernährungsmäßig umgestellt werden, sobald sie die Außenanlage beziehen. „Zu viel an frischem Gras kann den Magen überladen und zur Überversorgung mit Eiweiß führen“, warnt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. 

Rasenschnitt darf nicht verfüttert werden. Zum einen werden die kurzen Halme nicht ausreichend gemümmelt, zum anderen erhöht sich die damit die Nahrungsmenge, beides verursacht Verdauungsprobleme.

Bevor die Kleintiere überhaupt hinaus dürfen, muss die Sicherheit des Sommerquartieres kontrolliert werden. Schlupflöcher im Zaun müssen gestopft werden, damit Kaninchen nicht aus- und Mader, Fuchs oder Dachs nicht einbrechen können. Morsche Bretter am Stall gehören getauscht.

Vögel müssen vor Zugluft geschützt werden

Vögel reagieren mitunter sensibel auf Kälte und Wind. „Bei Temperaturen unter 10 Grad und bei Zugluft können sich vor allem tropische Arten verkühlen“, sagt der Zoodoc. Den gefiederten Haustieren muss jedenfalls ein gut isoliertes, besser ein beheiztes Häuschen zur Verfügung stehen. 

Prinzipiell fördert das Ausfliegen bei Sonnenlicht ihre Gesundheit.

Für hellhäutige Hunde und Katzen gibt es Sonnencremes

Hunde und Katzen mit weißen Ohren und Nasen neigen zu Sonnenbrand. Sie müssen vor den gefährlichen UV-Strahlen geschützt werden. „Hellhäutige Vierbeiner können an Hautkrebs, einige Rassen an der Hornhaut erkranken“, sagt Reitl. Sprays auf Wasserbasis oder mineralische Cremen sowie Sonnenbrillen beugen den gesundheitlichen Risiken vor.

Der der KURIER-Tiercoach schließt: „Alle Tiere, bei denen es die örtlichen Temperaturen zulassen, gehören hinaus. Das sollten Halter mit Hausverstand ermöglichen.“

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2024-04-29T03:22:33Z dg43tfdfdgfd