VON EILAND ZU EILAND HüPFEN IN GRIECHENLAND

Griechenland ist mit seinen zahlreichen Inseln unterschiedlicher Größe und Kultur ein Traum für eine Reise mit mehreren Stopps. Im Mai und Juni wird der Fährbetrieb für den Sommer hochgefahren. Dann legen täglich zahlreiche Fähren von allen griechischen Häfen zu den Inseln der Kykladen, des Dodekanes, der Nordost-Ägäis, des Saronischen Golfs sowie zu den Sporaden, Kreta und den Ionischen Inseln ab.

Einige dieser Eilande sind riesig und laden zum Erkunden ein, und man braucht ein Taxi, einen Mietwagen oder ein Moped, um sie Länge mal Breite zu "erfahren". Auf anderen findet man lediglich einen kleinen Hafen und bewaldetes Hinterland mit felsigen oder sandigen Buchten, zu denen man spazieren kann. Wo auch immer man hinkommt, findet man Tavernen am Wasser, kleine Kirchen, ruhige Strände und sonnige Hafenbars und selbstverständlich das eine oder andere Hotel.

Aber wo soll man anfangen? Das griechische Fährnetz ist komplex und bietet zu verschiedenen Zeiten des Jahres unterschiedliche Verbindungen an. Am besten nutz man einen Reiseplaner wie Ferryhopper, um sich über Fahrpläne und Betreiber zu informieren. Weil die Fähren Verspätung haben könnten, sollte man auf Nummer sicher gehen und zwischen der letzten Fähre und dem Rückflug genügend Zeit einplanen, sonst könnte es stressig werden. Um die Auswahl ein wenig zu erleichtern, gibt es hier drei Vorschläge für mögliche Inselhopping-Routen. 

Athen–Poros–Hydra–Spetses

Diese Inseln in der Nähe von Athen (und dem Hauptstadthafen Piräus), die sich um das griechische Festland scharen, eignen sich hervorragend für einen ersten Versuch, wenn man sich noch nicht sicher ist, ob einen das Inselhüpfen überhaupt zusagt. Man kann so ein paar Tage und Nächte in der griechischen Hauptstadt verweilen und dann die Fähre auf die nahegelegene Insel Poros nehmen, die nur etwas mehr als eine Stunde entfernt ist: Hier findet man einen kleinen Hafen, Häuser mit roten Dächern und einen Uhrturm sowie eine Handvoll Hotels und Apartments. Essen kann man direkt am Wasser, um sich danach auf die Suche nach dem smaragdgrünen Wasser der "Love Bay" zu machen.

Nur 35 Minuten Bootsfahrt von Poros entfernt liegt Hydra, ein winziges, aber glamouröses Inselchen, das seit den 1960er-Jahren Künstler, Musikerinnen und Fotografen anzieht. Der Hafen gilt als romantisch (speziell bei Sonnenuntergang). Empfohlen wird eine Wanderung die Küste entlang, um kleine Kieselsteinbuchten zu entdecken. Alternativ kann man auch eine Bootsfahrt unternehmen und abgelegene Strände ansteuern.

Das nächste Ziel ist die 40 Minuten entfernte Insel Spetses. Dort gibt es unter anderem die Höhle von Bekiris, weiß getünchte Kirchen und einen der ältesten Leuchttürme Griechenlands. Zurück nach Piräus geht's dann mit dem Katamaran in zwei Stunden und 50 Minuten. 

Santorin–MilosSifnosSerifosParosMykonos

Es gibt zwei wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Inselhopping-Abenteuer: günstige und zahlreiche Flüge zum und vom Start- und Zielort sowie zahlreiche Fährverbindungen dazwischen. Auf den Kykladen, wo die Häuser winzig und weiß getüncht und die Klippen und Buchten unerschlossen sind, gibt es Flüge sowohl nach Mykonos als auch nach Santorin. Das heißt, je nachdem wie die Preislage ist, könnte man zum Beispiel nach Mykonos fliegen, inselhoppen und dann von Santorin wieder zurück nach Wien fliegen.

Man kann natürlich auch auf Santorin starten, um gleich mit einer griechischen Postkarteninsel zu beginnen, um die Aussicht von den Klippen zu genießen, die Sonnenuntergänge, das Essen etc., um dann nach zwei oder drei Tagen mit der zweistündigen Seajets-Fähre nach Milos überzusetzen. Die bunt bemalten Fischerhäuser von Klima sind hier die Hauptsehenswürdigkeit, aber auch der mondähnliche Sarakiniko-Strand und die Höhlen von Milos sind einen Ausflug wert.

Die nächste Station ist die 40 Minuten entfernte Insel Sifnos mit ihren hübschen, weiß getünchten Dörfern, in denen man herumschlendern kann, wobei das Kloster Chrissopigi einen Abstecher wert ist. 20 Minuten weiter liegt Serifos, ein unberührtes Fleckchen Erde mit seiner besonders schönen "Hauptstadt" Chora. Dann hat man gerade noch Zeit für einen Zwischenstopp auf Paros (ein 90-Minuten-Service, der alle paar Tage verkehrt), wo es etwas moderner zugeht und es auch ein bisschen Nachtleben gibt, bevor man mit dem Schiff ca. 40 Minuten nach Mykonos weiterfährt, um von dort aus (eventuell) nach Hause zu fliegen.

Lefkada–KefaloniaIthakaKefaloniaZakynthos

Diese bewaldeten Inseln sind wesentlich größer und bieten mehr Städte und Wanderwege. Mit Flügen nach Preveza (das mit der Insel Lefkada verbunden ist), Kefalonia und Zakynthos ist man flexibel in Bezug auf Route und Reihenfolge. Die ersten Tage und Nächte kann man auf Lefkada, zum Beispiel in Nidri oder Vasiliki, verbringen und von dort Bootsausflüge zu Stränden unternehmen. Von Vasiliki aus kann man mit der Fähre nach Fiskardo an der Nordküste Kefalonias übersetzen (Dauer der Fahrt rund eine Stunde und 45 Minuten) und dann bis zu einer Woche damit verbringen, Strände, Pinienwälder und venezianische Städte auf der Insel zu besuchen.

Vom Hafen von Sami aus nimmt man dann das Boot nach Ithaka (eine rund zwanzigminütige Überfahrt), zu einem kleinen Fleckchen mit wilden Stränden, winzigen Hafenstädten und Gästehäusern. Von hier aus kann man nach Kefalonia zurückkehren und nach Hause fliegen; oder man fährt drei Stunden und 45 Minuten weiter nach Zakynthos, wo sich einige der schönsten Strände der Ionischen Inseln befinden. Normalerweise würde sich ein Besuch des Navagio-Strandes mit seinem weltberühmten Schiffswrack anbieten – nur ist das heuer nicht möglich, der Strand ist 2023 geschlossen. Stattdessen bietet sich Schnorcheln an. Besuchen Sie das Aushängeschild der Insel, den "Shipwreck Beach", Navagio, schnorcheln Sie mit Unechten Karettschildkröten, oder man fährt mit dem Boot zu den Blauen Grotten der Insel. Zurück nach Hause geht's von Zakynthos aus mit dem Flugzeug. (red, 31.5.2023)

2023-05-31T06:12:41Z dg43tfdfdgfd