NEUE THERAPIE IST HOCHWIRKSAM

30.000 bis 50.000 Österreicher leiden an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Jetzt gibt es auch für Morbus Crohn-Patienten eine innovative Therapie, die als Tablette einzunehmen ist: den Januskinase-Hemmer Upacitinib. Die für die Zulassung entscheidenden Studien wurden jetzt im renommierten Magazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Wie sah die Therapie bisher aus? Für chronisch entzündliche Erkrankungen, zum Beispiel Psoriasis, atopische Dermatitis, rheumatoide Arthritis, aber auch für die beiden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen standen bisher neben alten Antirheumatika und aus der Chemotherapie stammenden Substanzen vor allem Biotech-Medikamente zur Verfügung. Sie müssen per Infusion verabreicht werden und regulieren die Auto-Immunreaktionen der Betroffenen. Oral einnehmbare Arzneimittel, welche einerseits die Behandlungsmöglichkeiten verbreitern, andererseits leichter anwendbar sind, stellen einen Fortschritt dar.

Symptome bei Hälfte der Patienten verschwunden

Die für die Zulassung entscheidenden Studienergebnisse zeigen den guten Effekt des neuen Medikaments. Zunächst wurden Morbus Crohn-Patienten in zwei Untersuchungen (zusammen mehr als 1.000 Probanden) jeweils für zwölf Wochen mit 45 Milligramm des Wirkstoffes oder Placebo behandelt. Jene, die auf die Therapie ansprachen, erhalten dann bis zu 52 Wochen eine Erhaltungstherapie mit einer Tablette zu 15 Milligramm oder 30 Milligramm des JAK-Kinase-Hemmers oder ein Placebo. Es handelte sich insgesamt um 502 Patienten.

Schon nach den ersten zwölf Wochen hatten in einer der beiden Anfangsstudien zu 49,5 Prozent der mit täglich 45 Milligramm des Wirkstoffes Behandelten keine Symptome mehr (Placebo: 29,1 Prozent). In der zweiten Untersuchung war der Unterschied geringer (38,9 versus 21,1 Prozent). In den beiden Untersuchungen war ein Effekt per Darmspiegelung hoch signifikant bei wirklich Behandelten viel öfter zu erkennen als in der Placebogruppe (z.B. bei 45,5 zu 13,1 Prozent).

Eingriff in Immunsystem

Wie viele der innovativen Therapien gegen chronisch entzündliche Erkrankungen greifen allerdings auch die JAK-Kinase-Hemmer in die Immunologie ein. Deshalb dürften Behandelte ein höheres Risiko für Herpes zoster und Störungen der Bildung weißer Blutkörperchen haben. Dies bedeutet, dass die Patienten ständig ärztlich betreut sein sollten. Das sollte aber bei allen diesen Erkrankungen der Fall sein.

2023-05-30T09:44:00Z dg43tfdfdgfd