BARTWUCHSMITTEL UND IHRE WIRKUNG: DAS MüSSEN SIE WISSEN

Ob Schnauzbart, Schifferfräse oder Vollbart: Bart ist trendiger als vor einigen Jahren noch. Doch nicht jeder Mensch hat die genetische Lotterie gewonnen. Bartwuchsmittel sollen den notwendigen Bartwuchs unterstützen. Doch halten die Produkte wirklich, was sie versprechen? CHIP hat bei Dermatologin und Haar-Expertin Dr. Sabine Zenker nachgefragt. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte um die Bartwuchsmittel.

Bart ist im Trend und wird nicht selten als Symbol für Männlichkeit und Dominanz angesehen. Genauso wie sich manche Frauen volleres Haar wünschen, würden sich zahlreiche Männer gerne einen schönen Vollbart wachsen lassen. Doch was kann „Mann“ tun, wenn einem einfach kein oder nicht genug Bart wachsen will? Schließlich liegt der Bartwuchs genauso wie andere Körperbehaarung in der Genetik.

Im Internet gibt es massenweise Mittelchen, die dabei nachhelfen und den Bartwuchs anregen sollen. Aber ob Medikamente, Serum, Shampoo und Co. wirklich halten können, was sie versprechen? CHIP hat bei Dermatologin und Haar-Expertin Dr. Sabine Zenker nachgefragt, welche Mittelchen tatsächlich wirken. Die verschiedenen Bartwuchs-Produkte hat sie dabei in drei Kategorien unterteilt: Medikamente, freiverkäufliche Mittel und innovative Dinge, die eigene Stoffe generieren, um die Haare wachsen zu lassen.

Medikamente: Minoxidil und Finasterid regen Bartwuchs an

Grundsätzlich gibt es durchaus Produkte, die den Bartwuchs anregen können. Insbesondere Medikamente können durchaus wirkungsvoll sein. Hierzu zählt beispielsweise Minoxidil, das bereits gut untersucht und freiverkäuflich ist. Das Mittel soll insbesondere die Durchblutung an der Haarwurzel verbessern – nicht nur an der Kopfhaut, sondern auch an der Barthaut.

Auch Finasterid gilt als Medikament für Bartwuchs, welches jedoch im Gegensatz zu Minoxidil verschreibungspflichtig ist und somit nicht freiverkäuflich. Durch die Ähnlichkeit zum natürlichen Testosteron, kann der Stoff den Abkömmling des Hormons runterfahren und sich dadurch förderlich auf den Bartwuchs auswirken. Denn im Zuge dessen wird die Verkleinerung der Haarwurzel und letztlich auch das Ausstoßen der Haare verhindert.

Freiverkäufliche Mittel: Sind Shampoo, Serum & Co. wirksam?

Neben Medikamenten gibt es natürlich noch eine Vielzahl an freiverkäuflichen Mitteln, die ebenfalls das Bartwachstum anregen sollen. Von Aminosäuren und Peptiden über Vitamine und pflegende Inhaltsstoffe bis hin zum Koffein, welches insbesondere die Durchblutung anregt. Schaden tun diese Mittelchen der Gesundheit und dem Bart- sowie Haarwuchs auf jeden Fall nicht. Dr. Zenker merkt hier auch an, dass diese Mittel durchaus etwas bringen können. Viele Männer werden daher zunächst solche freiverkäuflichen Mittel ausprobieren und erst dann einen Arzt aufsuchen, wenn keine richtige Wirkung sichtbar wird.

Allerdings bezweifelt die Dermatologin die positive Wirkung von Shampoos auf den Bartwuchs. Schließlich werden diese lediglich auf die (Bart-) Haare aufgetragen und abgespült und verweilen dadurch nur kurz auf der Bart- bzw. Kopfhaut. Daneben gibt es auch Seren, die aufgetragen werden können und im Endeffekt auch länger auf der Barthaut bleiben. Die Wirkung ist jedoch etwas fraglich und kann in Abhängigkeit von Produkt und Genetik variieren. Doch um diese Seren wirksamer zu machen, hat die Industrie Tools entwickelt, die das Wachstum in Kombination mit dem Serum weiter fördern sollen.

Serum und Needling für das Bartwachstum

Im Internet werden beispielsweise auch zahlreiche Produktsets angeboten, die neben einen Wachstumsserum für den Bart auch einen Roller beinhalten. Dieser ist für das sogenannte Needling vorgesehen, wobei das Serum in die Haut „gerollert“ wird. Bei dem Roller handelt es sich dabei um ein kleines Plastikteil, an dem vorne eine Rolle mit kleinen Nadeln befestigt ist. Diese sollten in der Regel nicht länger als 0,5 mm sein, um der Gefahr von Verletzungen möglichst vorzubeugen.  

Dass man sich beim Needling verletzen kann, ist natürlich dennoch nicht ausgeschlossen – Kratzer sind mehr oder weniger schon vorprogrammiert. Dr. Zenker hatte beispielsweise einen Patienten, der sich durch Needling selbst Narben ins Gesicht gerollt hat. Die Tatsache, dass es sich um behaarte Areale handelt, die geneedelt werden sollen, machen das Prozedere nicht einfacher und anstatt das Bartwachstum zu fördern, kann durch das Needling das Haar auch beschädigt werden.

Die Dermatologin und Haar-Expertin Dr. Zenker rät daher davon ab, sämtliche Methoden, die invasiv sind und Bluten verursachen können, zu Hause durchzufuhren, nur um einen volleren Bart zu bekommen.

Fazit

Grundsätzlich ist also denjenigen, die sich (mehr) Bartwuchs wünschen, zu einem Gespräch mit einem Fachmann zu raten.  Natürlich gibt es, wie in diesem Artikel bereits aufgezeigt wurde, durchaus Mittel, die erwiesenermaßen den Bartwuchs anregen können. Dennoch sollte immer eine fachliche Meinung eingeholt werden. Bei einer ärztlichen Beratung können nämlich entsprechende Mittel abhängig von Haut- und Haargegebenheiten empfohlen werden.    

 

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